26.9.2015 Kagel, alte Schule: Ehrung des Essayisten Moritz Heimann
Der Kritiker, Essayist, Dramatiker und Erzähler Moritz Heimann lebte viele Jahre in Kagel.Unser Vereinsmitglied Jürgen Husen, Journalist und Kageler, skizzierte das Schaffen von Moritz Heimann 1992 in der Reihe „Frankfurter Buntbücher“.
Als dann im Jahr 2000 unser Kagel die 625-Jahrfeier der ersten urkundlichen Erwähnung unter anderem mit einer großen Ausstellung beging, wurde Moritz Heimann erneut gebührend gewürdigt. 2001 gründete sich dann unser Heimatverein. Und zwar in jener Schule, die einst auch Moritz Heimann besucht hatte. 2004 gestalteten wir in unserer Kirche eine neue Ausstellung zu Heimann und Gerhart Hauptmann., die erstmalig eigenhändige Widmungen von Moritz Heimann für seinen Kageler Möbeltischler zeigen konnte. Seitdem wird das Andenken von Moritz Heimann, der immer Kagel meinte, wenn er den Ausdruck Heimat benutzte, vielfältig bewahrt.
In diesem Jahr wollen wir ein besonderes Vorhaben verwirklichen. An der „Alten Schule“ werden wir eine Gedenktafel anbringen. Als Termin haben wir Sonnabend, den 26. September, auserwählt. Anlässlich des 90. Todestages von Moritz Heimann wird es um 15 Uhr eine feierliche Veranstaltung geben, auf der auch der Literaturwissenschaftler und Heimann-Kenner Dr. Dierk Rodewald eine kleine Rede hält. Besonders freuen wir uns, dass Stephan Cürlis, ein Urenkel von Heimann, seine Teilnahme an der Enthüllung der Tafel zugesagt hat. Er wird zusammen mit seiner Mutter Frau Ruth Cürlis, Heimanns hochbetagter Enkelin und Tochter von Fritz Heimann sowie seinem Bruder Thomas kommen. Stephan und Thomas Cürlis sind sehr bekannte Solo-Pauker. Ersterer ist beim NDR-Sinfonieorchester, sein Bruder bei den Bamberger Sinfonikern engagiert.
Es wird am 26. September auch zu einer Welturaufführung kommen: Axel Zebeck (Gitarre) und Moika Kleffman (Cello) aus Bochum haben ein Gedicht von Moritz Heimann vertont und werden es zur feierlichen Enthüllung der Gedenktafel vortragen. Axel Zebeck ist Mitglied des Kageler Heimatvereins, seine Mutter ist Ur-Kagelerin und er verbrachte seine Ferien oftmals in Kagel.
Der Text für die Gedenktafel hat folgenden Wortlaut:
»Man erinnert sich nur an das, was man nicht vergessen hat.«
Moritz Heimann (19. Juli 1868 - 22. September 1925) ging hier einst zur Schule. Viele Jahre hindurch lebte und arbeitete der Schriftsteller und Kritiker abwechselnd in Berlin und in Kagel. Als Lektor des berühmten S. Fischer Verlages entdeckte und förderte er zahlreiche Autoren für die deutsche Literatur. Auch das Werk des Nobelpreisträgers Gerhart Hauptmann, seines Freundes und Schwagers, betreute Moritz Heimann. Mehrmals war Hauptmann sein Gast in unserem märkischen Dorf.
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